Kriminalroman

Hier ist noch einmal das erste Kapitel des angefangenen Krimis (um es übersichtlicher zu gestalten)

Viel vergnügen!

KAPITEL 1

 

Wald

Leise schritt James durch das trockene Laub, darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben. Immer einen Fuß vor den anderen setzend, bewegte er sich durch den Wald,  spürte die Nachmittagssonne im Gesicht und vernahm kein weiteres Geräusch mehr außer den vom Wind in Bewegung gesetzten Laub das sich tapfer an den Ästen festhielt. Es schien fast so als wolle es nicht gehen, wollte nicht das es Winter wird und alles Kahl und trostlos erscheint. Schon lange war er nicht mehr hier gewesen, hatte lange Zeit nicht mehr den vertrauten Duft des Walds eingeatmet und seine wohltuende Stille gehört. Dabei war der Wald sein Zuhause gewesen, für viele Jahre seines Lebens war ihm dies hier der meist geliebte Ort auf Erden gewesen, der einzige Ort an dem er ungestört war, niemand ihn belästigte und die einzige Person die ihm Schwierigkeiten bereiten konnte er selbst war. Mittlerweile war er ein alter Mann, das wusste er, dennoch versuchte er hartnäckig, beinahe so wie die Eichenblätter, an seinem Leben festzuhalten. Nicht an seinem Leben im Sinne von Lebend oder tot, daraus machte er sich schon lange nichts mehr. Nichts hielt ihn noch hier in dieser Trostlosen Welt, würde der liebe Gott ihn zu sich holen so würde es ihm nichts ausmachen. Aber sein innerer Frieden, daran hang er. An der Ruhe, dem Seelenheil, all das was er früher als so unbedeutend abgetan hatte, versuchte er nun wieder zu bekommen. Deshalb kam er auch wieder hierher. Um noch einmal all das zu spüren was er früher gespürt hatte, das Adrenalin das durch seinen Körper schoss wenn er irgendwo ein rascheln hörte, die dumpfe Leere wenn er den Abzug drückte und die große Anspannung beim Anpirschen und Warten. Jung sein wollte er  nicht mehr, aber sich so fühlen dagegen hätte er nichts einzuwenden. Wie ein Raubtier kam er sich vor, in einer gebückten Haltung, die Flinte in der Hand, sich drehend und wendend wie ein Tier das nur gierig auf seine Beute wartete um sie mit einer kurzen und Geübten Bewegung zu töten. So fühlte er sich. Dabei war es nicht das töten das ihm so bedeutsam war, es war der Prozess dahin. Dabei wusste er noch nicht einmal ob er sein Ziel würde überhaupt treffen können, schon lange hatte er seine alte Flinte nicht mehr in er Hand gehabt, staubig und unberührt lag sie lange Zeit in seinem Schrank, darauf wartend endlich wieder in die Hand genommen zu werden. James wusste nicht mehr wie lange er eigentlich schon in diesem großen Wald war, wie viele Kilometer er bereits zurückgelegt hatte ohne auch nur das zwitschern eines Vogels zu hören oder gar das Geräusch von Hufen oder samtweichen Pfoten auf der warmen Erde. Doch es machte ihm nichts aus, auch wenn es anstrengend war für ihn, so lange Zeit angespannt zu lauern, zu warten bis sich etwas bewegte. Er wollte Schießen. Ja, er gestand es sich ein, er wollte den Abzug drücken, den Rückstoß spüren, das Geräusch der Kugel hören und die Stille danach in sich aufsaugen. Doch nicht ein einziges Tier tat ihm diese Genugtuung. Früher war er manchmal schießen gegangen weil er wütend war, auf seine Frau, sein Job oder andere Dinge die ihm nun so unbedeutend erscheinen. Es war befreiend, all die angestaute Wut verpuffte mit einem einzigen Schuss. Heute war er zwar nicht wütend aber es reizte ihn noch immer, mächtig, gefährlich kam er sich vor mit einem Gewehr in der Hand, so als könne er all seine Probleme auf einen Schlag beseitigen. Er wusste dass das nicht möglich war, doch er wollte es so sehr.

Mittlerweile wurde er unruhig, fast schon wütend auf die Natur, die ihre Schützlinge so gut versteckt hielt. Er wollte nicht eher gehen bis er etwas geschossen hatte, aber wie lange das noch dauern würde wusste er nicht. Mit einem Seufzer blickte er hinauf zu den Bäumen, lange Schatten warfen sie, schon bald würde die Sonne untergehen. Vielleicht noch ein, vielleicht zwei Stunden dann würde es finster werden im Wald. Immer tiefer und tiefer ging er hinein bis er nicht mehr wusste wo er war, oder wie er wieder zurück kommen sollte, doch was war unwichtig. Er wollte schießen, er wollte töten. James konnte kaum etwas sehen, die Sonne schien nur noch schwach und ihre Strahlen erreichten den hinteren Teil des Walds kaum. Mehrmals stolperte er, doch auch das war unwichtig. Er wollte dass es laut wurde, vielleicht würde so ein Tier rauskommen.

Auf einmal hörte er es hinter sich rascheln, ganz leise doch dennoch war es da. Abrupt fuhr er herum, zielte auf einen Busch doch es wurde wieder still. Als er sich abwenden wollte raschelte es erneut, lauter, deutlicher. Ein zweites Mal ließ er sich nicht bitten und sein Finger drücke unruhig den Abzug. Der Schuss erklang, monströs und unheimlich doch James wusste nicht wohin er ging. Wahllos hatte er irgendwo hin geschossen, seinen Instinkten vertraut. Plötzlich sprang etwas aus dem Gebüsch heraus, aber nicht aus dem auf welchen er geschossen hatte. James konnte nichts sehen, nur hören konnte er, etwas lief, lief und wurde immer schneller. Energisch schoss er. Einmal, zweimal, dreimal hinter dem Tier her, bis es zu laufen aufhörte. Sein Herz raste und Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Er konnte nur stoßweise atmen, fast so als wär er mehrere Kilometer gerannt. Die Aufregung, dachte er. Seltsamerweise war er enttäuscht. Es war nicht wie früher, nichts wirkte auf ihn befreiend. Seine Gefühle waren immer noch da, sie verschwanden nicht. Traurig ging er auf den Kadaver zu, seine Neugierde war größer als seine Wut, seine Enttäuschung. Immerhin, zielen kann ich noch wie früher, dachte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Doch als er näher kam erstarb es sogleich und seine Augen weiteten sich. Ja, geschossen hatte er. Doch nicht auf ein Tier. Vor ihm lag ein junger Mann dessen Augen ihn anklagend anblickten.

KAPITEL II

Gedankenverloren blickte Susan auf die Uhr. Sie war erst seit einer Stunde hier und es kam ihr schon wie eine halbe Ewigkeit vor. Heute war ihr freier Tag und Onkel Jim hatte Geburtstag. Wie immer versammelte sich die gesamte Familie zu einem Essen und es endete irgendwie immer in einem Streit. Anfangs hatte sie noch versucht sich irgendwie rauszureden doch ihre Mutter hat es irgendwie geschafft ihr die Worte im Mund zu verdrehen, also saß sie jetzt hier. Im Haus ihres übergewichtigen Onkels Jim, seiner Frau Molly, ihren Eltern, ihren Geschwistern. Tante Judith, Onkel Bob und natürlich Jims vier Kinder die allesamt kleine Quälgeister waren und bei jeder Kleinigkeit zu weinen oder schreien anfingen. Dabei war die älteste, Emily schon 8, benahm sich aber genauso wie ihr jüngster Bruder Tom der erst vor einem Monat 3 Jahre alt geworden ist. Im Kontrast dazu Tante Judiths Tochter. Sie war etwa so alt wie Emily aber ein wahrer Engel. Würde man denken wenn man sie nicht kennt. Susan konnte sie noch nie leiden, dabei hatte ihr Sarah noch nie etwas getan. Himmel Herrgott die Kleine war erst 8! Trotzdem sah sie wie herablassend sie mit ihren Cousins und Cousinen umging, sich wie eine Prinzessin benahm und genauso behandelt werden wollte.

Es war unglaublich laut, alle redeten durcheinander, niemand ließ den anderen ausreden und alle wollten sich mit Neuigkeiten übertrumpfen. Dabei waren noch nicht einmal alle gekommen. Mira, die älteste Tochter von Judith, studiert im letzten Semester Medizin und kann aufgrund einer wichtigen Klausur nicht kommen. Aber Susan war froh darüber, ihre Cousine war genauso wie ihre Schwester, eingebildet und verwöhnt. Im Allgemeinen sah sie fast nur die schlechten Seiten ihrer Verwandten, in Wahrheit wollte sie so wenig Zeit wie möglich mit ihnen verbringen und zog ihre Arbeit gerne ihren Familiären Angelegenheiten vor.

Gerne würde sie wegziehen um ihnen allen zu entkommen doch liebte sie diese kleine Stadt viel zu sehr um sich von ihr zu trennen. Insbesondere das Police Department, ihr zweites Zuhause. Es war schon immer ihr Traum gewesen dort zu arbeiten und letzten Endes hatte er sich auch erfüllt. Auch hing sie viel zu sehr an ihren Freunden und all den kleinen Dingen die sie so sehr liebte. Gelangweilt schaute sie aus dem Fenster, versuchte das laute Gerede ihrer Tanten auszublenden und sich auf wesentlich schönere Dinge zu konzentrieren. „Na Susan, woran denken wir denn schönes? Etwa an einen neuen Verehrer? Ich weiß och ganz genau wie sehr Jimmy Cornwalk  in dich verliebt war, aber du! Tja.“, Tante Molly kicherte, „ Du hast den armen Jungen einfach abblitzen lassen! Na hoffentlich hast du jetzt jemanden, du erzählst immer so wenig von deinem Privatleben!“

Entgeistert starrte Susan ihre etwas rundliche, sommersprossige Tante an und versuchte ihr nicht an die Gurgel zu gehen. „Ich…“, setzte sie bereits an doch ihr Onkel Bob unterbrach sie. „Ach Mollychen, unsere Sue ist viel zu schüchtern um auch nur einen Mann anzusprechen! Obwohl dieser Detektive mit dem zu zusammenarbeitest doch ganz nett war, hm? Wie steht ihr zueinander?“ Susan spürte die Röte ihren Hals hochklettern, ob es vor Wut oder Verlegenheit war wusste sie nicht, aber alle anderen fingen an lauthals zu lachen. Tränen stiegen ihr in die Augen die sie eilig wegblinzelte. Da klingelte ihr Telefon und sie konnte ihrem Onkel keinen verletzenden Kommentar entgegenbringen.

„Hier spricht Detective Susan Edwards. Wer ist da?“

„Hey Susan, übrigens kannst du davon ausgehen das die Leute wissen wie du heißt wenn sie dich anrufen.“, sie hörte Ians unterdrücktes kichern. Als ob nicht schon genug über sie gelacht wurde.

„Hast du angerufen um mir das zu sagen, oder kommt noch etwas produktives?“, zischte sie in ihr Handy.

„Tut mir ja leid. Nein, also ja es kommt noch etwas. Du musst heute leider doch noch arbeiten, es haben sich unglückliche Umstände ergeben und ich kann das nicht alleine bewerkstelligen.“, wenn er ganz ernst wurde hörte man seinen Britischen Akzent am deutlichsten aber es hatte etwas…charmantes fand Susan.

„Was denn für Unglückliche Umstände Ian? Heute ist mei einziger freier Tag in der Woche.“, obwohl sie versuchte entrüstet zu kingen dankte sie Gott für die glückliche Fügung des Schicksals die sie von ihrer Familie wegbrachte.

„Es gibt einen Toten. Gerade kam die Meldung rein. Er liegt im Wald. Ich kann dich abholen, wo soll ich hinkommen?“ Seine kurzen, abgehackten Sätze verwirrten Susan, noch dazu der Tote. Es war sehr selten, dass jemand ermordet wurde, wobei Ian nie behauptet hat dass er ermordet wurde. Lediglich das er tot sei.

„Susan?“

„Ja? Oh Entschuldigung. Jefferson Street. Kannst du dahinkommen?“

„Bin schon auf dem Weg.“

Damit endete das Telefonat, so endete es immer. Ian mochte es nicht sich zu verabschieden, er sagte auch nie Hallo oder Guten Tag, er begann immer sofort damit was er eigentlich will. Er amüsierte Susan, gleichzeitig wurde sie nie schlau aus ihrem Partner.  Bedächtig klappte sie ihr Telefon zu und schob ihren Stuhl nach hinten. Sie fragte sich ob sie den Toten kannte, bei 15.000 Einwohnern ist die Chance nicht unbedingt klein das es ein bekannter von ihr war. „Onkel Jim, tut mir Leid, dass ich nicht länger bleiben kann aber es kam gerade ein wichtiger Anruf von der Arbeit rein, ich muss sofort los. Vielen Dank für die Einladung.“ Sie gab sich wirklich Mühe es freundlich zu sagen und nicht wie so üblich sarkastisch. Obwohl es sie einige Überwindung kostete, umarmte sie ihn flüchtig und ließ sich einen dicken Schmatzer auf die Wange drücken, schnappte ihre Jacke und Lief so schnell sie nur konnte hinaus.

Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war und sie die kühle Abendluft einatmete, fühlte sie sich gleich viel besser. Skeptisch betrachtete sie ihre Aufmachung, als sie sich fertig gemacht hatte dachte sie nun wirklich nicht daran noch einen Mord zu untersuchen. Die teuren schwarzen Pumps konnte sie danach wohl wegschmeißen. Ungeduldig lief sie die Straße einige Meter auf und ab um sich warm zu halten, denn auch an warme Kleidung hatte sie nicht gedacht. Gerade als sie wieder reingehen wollte fuhr ein Streifenwagen vor und sie atmete erleichtert aus. Hastig stieg sie ins Innere des alten Wagens und drehte sogleich die Klimaanlage auf.

„Kalt draußen was?“, sagte Ian mit einem grinsenden Blick auf ihre Aufmachung. Irgendwie bewunderte Susan ihn, obwohl soeben ein Mensch gestorben war, konnte er noch Witze reißen, natürlich nur zu ihren Kosten. Sie lächelte ihn kurz an. „Du hast mich soeben gerettet, weißt du das eigentlich?“ Er blickte von der Straße zu ihr und dann wieder auf die Straße. „Das ist mein Job, neben dem Polizeikram.“, jetzt lächelte er breit. Mittlerweile hatte es zu regnen angefangen und Susan wurde ganz mulmig zumute, warum wusste sie selber nicht. Nach einer guten Viertelstunde hielten sie am Rand der Straße an und Ian stieg ohne zu zögern aus. Nach einem schmerzlichen Blick auf ihre Schuhe öffnete sie die Wagentür und versuchte Ian zu erkennen. Es dauerte nur einige Sekunden und sie spürte die Nässe ihr Kleid hinunterkriechen, da half auch keine Jacke mehr etwas. Der Staatsanwalt, MR. Moody stand einige Meter abseits, natürlich unter einem Regenschirm der seinen teuren Armanianzug zu schützen versuchte, und blickte unablässig in ihre Richtung. „Eingebildeter Mistkerl.“, murmelte Susan in seine Richtung.

„Susan, Ian! Kommt her.“ Die Worte ihres Captains brachten sie wieder in die kalte Realität zurück. Schlagartig vergaß sie all ihre dummen Gedanken, Ängste und Gefühle und dachte nur noch an ihre Arbeit. Maxwell war ein Mann mittleren Alters der sich mühsam die Karriereleiter hochgearbeitet hatte. Dann gab es einen Konflikt mit seinem Captain (er sprach nie darüber, also konnte man nur spekulieren) und danach war er hierhergekommen. River Falls, eine Kleinstadt in Wisconsin und leitete das gesamte Police Department. Obwohl er darum bemüht war einen möglichst bedrückten Anblick abzugeben so leuchteten seine Augen doch trotzdem wie es Ian auffiel. Er wusste, dass der Captain größere Träume gehabt hat, er wollte aufregende Fälle bearbeiten und Kriminelle fassen. Doch dann war er hier gelandet und all seine Träume zerplatzten wie eine Seifenblase. Wahrscheinlich jubelt der alte Maxwell das endlich mal etwas passiert in dieser Einöde, dachte Ian. Amüsiert betrachtete er Susan wie sie mit ihm diskutierte, alle bekannten Einzelheiten durchging und dabei schon im Kopf einen bereits vollständig ausgearbeiteten Plan der Ermittlungen hatte. Jedes Mal wenn er sie sah, tat Susan ihm leid, nicht etwa weil sie bemitleidenswert gewesen wäre, sondern weil sie sich ihre Zukunft verpfuschte. Er wusste, dass sie das Zeug dazu hatte eine bedeutende Ermittlerin zu werden, würde sie raus in die Welt, oder zumindest in eine größere Stadt, gehen. Er selbst hatte sich schon in Chicago beworben, aber noch eine Antwort erhalten. Er brachte es auch nicht übers Herz es Susan zu sagen. „Ian, komm her!“, rief sie ihm durch den Regenschleier zu. Gemächlich ging er zu ihr rüber, es gab keinen Grund zur Eile, der Tote lief ihnen ja nicht weg. Außerdem glaubte Ian sowieso das es sich hierbei um einen Unfall handelte, weiter nichts. Nichts wofür die Panik wert gewesen wäre.

Gemeinsam mit dem Staatsanwalt gingen Ian und Susan in den Wald hinein, immer dem gelben Absperrband folgend und erreichten bald den Schauplatz des Geschehens. Einige Meter weiter standen  schon die Schaulustigen die sich unbedingt den Toten angucken wollten, Mr. Moody blieb unweit von ihrem Captain stehen und redete über irgendetwas Belangloses wie es Susan schien. In einiger Entfernung neben einem Busch, sah sie Debora, von allen nur Liebevoll Debby genannt, knien. Ian folgte ihrem Blick und betrachtete Debby eingehend. Ihre Stirn war gerunzelt, den Stift hielt sie umklammert und sie biss sich auf die Lippe. Er konnte nicht genau sagen warum doch irgendwie hatte er das Gefühl das etwas nicht stimmte. Gemeinsam gingen sie vorbei an der Spurensicherung und ihren Kollegen um zu Debby zu gelangen. Doch als sie sie erreicht hatten sahen sie auch schon den Toten Mann. Susan zog Energisch die Luft ein und Ians Augenbrauen rutschten ein gutes Stück nach oben, was bei ihm ein wahrer Ausdruck des Entsetzens darstellte. „Debby wurde er schon so gefunden?“, fragte Susan nach einigem Zögern. Die Pathologin nickte bekümmert. „Ja, der Mann dort hinten“, sie zeigte auf einen Afroamerikaner um die 60 der mit einem Polizisten sprach, „hat ihn schon so gefunden.“ Ian wusste nicht was er davon halten sollte.

Die gesamte Situation war unnatürlich, der Tote der offensichtlich ein Albino ist, oder eher war, liegt nackt auf dem kalten Waldboden, überströmt von seinem eigenen Blut. Das Bild welches er bietet ist schauderhaft, schrecklich und traurig. „Was wissen wir über ihn?“ „Nichts. Wie du siehst hat er keine Kleidung an um irgendwo eine Brieftasche zu verstecken. Wir wissen nur, dass er ein Albino ist, um die 30 Jahre alt und nackt auf einem Waldboden liegt. Mehr Informationen kann ich dir momentan nicht liefern.“ Debora zuckte mit den Schultern und ging zum Captain hin. Ian ging ebenfalls in die Hocke und starrte den Mann unverblümt an. Susan betrachtete ihn nachdenklich und ging dann zu dem Mann der das Opfer gefunden hatte. Sie konnte nicht genau sagen was in ihm vorging, er sah nicht traurig aus oder geschockt, vielmehr nachdenklich und besorgt. Sie trat mit einem Lächeln zu ihm und streckte ihm die Hand entgegen. „Guten Tag Mister…“ „Albers“, sagte der Mann ohne Susan eines Blickes zu würdigen. „Also Mr. Albers, auch wenn sie schon befragt wurden, hätte ich da noch ein paar Fragen an sie, wenn ihnen das recht ist.“ James zuckte mit den Schultern und blickte Susan direkt in die Augen.  „Also, was haben sie hier gemacht?“

„Ich war jagen“

„Haben sie den Mann erschossen, MR. Albers?“, wer nichts wagt der nichts gewinnt sagte ihre Mutter immer. Doch bevor der alte Mann auch nur den Mund aufmachen konnte stürmte schon ein überdrehter, Brillenträger herbei dessen Anzug ihm zweimal passen würde. „MR. Albers, ich bin ihr Anwalt, antworten sie von nun an nur mir!“ Susan blickte ihn finster an, na toll jetzt musste sie sich mit einem Anwalt mehr abgeben. „Oh wie unhöflich von mir! Ich bin Stuard, Stuard Brown.“ Er hielt ihr die Hand hin und Susan schüttelte sie lieblos, murmelte irgendeine Entschuldigung und begab sich wieder zu Ian und dem Toten. Mittlerweile war auch Debby wieder da und redete wild gestikulierend auf Ian ein. „Woher soll ich denn wissen was passiert ist? Um genaueres sagen zu können muss er in mein Labor, und zwar SOFORT!“ „Kannst du denn nicht sagen woran er gestorben ist?“

„Die Frage ist ja wohl ein schlechter Witz! Natürlich wurde er erschossen. Jetzt bleibt die Frage offen ob Mr. Albers Kugeln auch die Tödlichen waren oder ob er schon länger daliegt. Bei dem Regen kann ich noch nicht einmal den Todeszeitpunkt bestimmen, tut mir leid. Wir müssen ihn schnellstens hier weg schaffen.“ Susan blickte nachdenklich auf den Toten, der nun weggebracht wurde. Es lag auf der Hand das Mr. Albers ihn erschossen hatte, natürlich nicht vorsätzlich. Doch warum lief ein Mann nackt durch den Wald? Und vor allen Dingen warum lief er weg als er die Schüsse hörte? Susan konnte sich keinen Reim darauf machen, und war sich nicht sicher b sie das überhaupt wollte. „Susan komm schon, ich fahr dich nach Hause. Wir fangen erst morgen mit den Ermittlungen an.“, raunte Ian ihr zu. Sie blickte ihn irritiert an, „Warum nicht heute?“ „Es ist spät, Debby hat sich bereit erklärt noch die Autopsie durchzuführen und der Bericht ist morgen fertig aber für dich ist hier nichts mehr zu tun. Außerdem bist du nass bis auf die Knochen, wobei das alle hier sind.“ Er lächelte sein charmantes Lächeln, so lächelte er immer wenn er wusste, dass er Recht hatte. Susan seufzte. „Also schön, fahr mich nach Hause.“

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